EINS LIVE Schulduell

10. März 2006

BWV Ahaus schneidet bei Bildungstest gut ab.

Bildungsstandards, Evaluation, PISA-Test. Die Politik jagt eine modische Sau nach der anderen durch unsere Schulen. Am 10. März 2006 aber mussten wir uns einer wirklichen Herausforderung stellen, dem „EINS Live Schulduell“. Ein Team des Radiosenders war zu uns gekommen, um unsere Schüler im Rahmen eines landesweiten Wettbewerbs auf ihr Allgemeinwissen zu testen. Es ging um die Würde der Schule und ein Konzert der Gruppe „Wir sind Helden“.

Die AHR13 hatte sich gemeldet, und 30 Schüler stellten sich in der ersten Pause den Herausforderungen unter dem Jubel der restlichen Schülerschaft. Es galt, fünf Fragen zu beantworten, indem die Schüler, die jeweils einen Buchstaben des Alphabets vertraten, ein Wort zu bilden hatten, in dem jeder Buchstabe somit nur einmal vorkommen durfte.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“. So beginnt der erste Artikel des Grundgesetzes; nach einem Wort aus dem ersten Artikel des Grundgesetzes war in der ersten Aufgabe gefragt; das Wort „WÜRDE“ bildeten die Schüler dementsprechend; und in Würde sollten sie den gesamten Wettkampf bestreiten. Gab es bei der ersten Antwort noch leichte Koordinationsschwierigkeiten (erst bildeten die Schüler das Wort rückwärts, dann stellten sie sich aber doch noch in der richtigen Reihenfolge auf), so wurden die weiteren Aufgaben schnell und professionell gelöst. Eine Stadt in NRW wurde mit „Köln“ ebenso korrekt beantwortet wie die Frage nach einem Walt Disney Film mit „Dumbo“. Die Frage nach dem Namen eines Mainzelmännchens brachte die Schülerschaft für den Bruchteil einer Sekunde aus dem Konzept, da nur wenige junge Menschen heute noch den Rentnersender ZDF kennen. Im Altersheim wäre diese Frage sicherlich besser aufgehoben gewesen, doch auch „Det“ konnte nach wenigen Sekunden gebildet werden.

Nach vier Fragen sah alles noch jiggy aus, Herrn Greuel, der von den Schülern rekrutiert worden war, um die Ehre der Lehrerschaft im Finale zu verteidigen, ging schon die Düse, da er das BWV bereits in der Endrunde und sein großes (aber substanzloses) Mundwerk in der Verantwortung sah, doch dann kam die letzte und genickbrechende Frage nach dem Nachnamen eines Bandmitgliedes der Gruppe „Silbermond“.

Entsetztes Schweigen machte sich auf dem Schulhof breit. Mit solch einer Frage hatte niemand gerecht. Alles erstarrte in Reglosigkeit, und nur der Qualm des nicht durchgesetzten Rauchverbots auf dem Schulhof stieg in den Himmel und verflüchtigte sich zusammen mit unseren Siegchancen.

Staatsbürgerrecht, Geographie, Cinematographie und Mediengeschichte – all das beherrschten die Schüler wie das kleine Einmaleins. Aber die Nachnamen irgendeiner irrelevanten Teenage-Rocking-Kombo, die sich in der Zwischenzeit vielleicht schon aufgelöst hatte? Da mussten die Schüler passen und zeigten so, dass kein unnutzes Wissen ihre kleinen Hirne verschmutzt.

So endete das Spiel mit vier von fünf richtig beantworteten Fragen und einer erstklassigen Zeit von 54 Sekunden. Das wird nicht reichen für einen Platz unter den besten fünf von 330 konkurrierenden Schulen NRWs, aber immerhin bleibt unsere Würde unangetastet.

Nachtrag: Der Gruppe „Silbermond“ wurde absolutes Hausverbot erteilt.

Gr

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