Ausstellung zum Thema
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Die Installationen lenken die Aufmerksamkeit der Betrachter auf die vielfältigen und problematischen Hintergründe der Drogen und der Sucht, ohne zu schockieren. Die Ausstellung will nicht dazu anleiten, Verbote auszusprechen. Die Betrachter sollen angeregt werden, über ihren eigenen Lebensstil und ihre (Drogen-)Konsumgewohnheiten nachzudenken. An vielen konkreten Beispielen zeigte Herr Kessler auf, wie nachteilig sich der Konsum von Drogen auf die Gesundheit, auf die sozialen Beziehungen und auf die wirtschaftliche Situation der Betroffenen und deren Familien auswirkt. |
So verändert sich z.B. die Kommunikation in einer Paarbeziehung im Laufe der Zeit. Im Alkoholrausch kann es zu Gewalttätigkeiten kommen. Doch darüber wird nicht offen gesprochen. Die Verletzungen der misshandelten Ehefrau werden mit einem Unfall erklärt. So wird der Alkoholiker geschützt, und dies ist gerade keine Lösung des Problems. Auch die Kinder eines alkoholkranken Elternteils sind betroffen. Viele sind hilflos und schämen sich. Hier ist es ganz wichtig, sich an Menschen (z.B. an eine Beratungsstelle oder an Lehrerinnen und Lehrer) zu wenden, um über diese Probleme zu reden. Menschen sind wertvoll und sollten sich gegenseitig Achtung entgegenbringen, indem sie sich z.B. offen in die Augen schauen. Der Mensch braucht Liebe, Sicherheit, Geborgenheit, Anerkennung und Vertrauen. Wenn diese Bedürfnisse erfüllt sind, führt dies u.a. zu mehr Selbstbewusstsein. Dann sind Drogen überflüssig.
Besonders eindrucksvoll war für die Schülerinnen und Schüler eine Demonstration am Ende der Veranstaltungen. Spezielle Brillen führten bei den Trägern dazu, dass sie die Blickweise eines alkoholisierten Menschen einnahmen. Die Brillenträger konnten u.a. nicht mehr über eine Linie auf dem Boden gehen. Schön wäre es, wenn diese Erfahrung dazu führt, dass sich die Schüler und Schülerinnen nach dem Konsum von Alkohol nicht ans Steuer eines Autos setzen.
Johannes Haase, Drogenberatungslehrer