Verantwortung übernehmen
Jugendoffizier informiert Schülerinnen und Schüler des BWV über Aufgabenbereiche und Einsatzorte der Bundeswehr
Borken/Gronau 11.4.2008 - Thorsten Klöss, Jugendoffizier der Bundeswehr aus Münster, reizte besonders der Hauch von Abenteuer, der die Truppe umwehte, als er sich nach dem Wehrdienst bei der Bundeswehr verpflichtete. Tatsächlich entdeckte er während seiner Laufbahn ferne Länder: Aufenthalte in Frankreich, Polen, den Niederlanden oder den USA sorgten für viel Abwechslung. Hilfreich waren ihm dabei vor allem seine guten Englischkenntnisse, wie er betonte.
Bevor Klöss Jugendoffizier wurde, musste er andererseits schon früh Verantwortung übernehmen und dabei auch „viel Lehrgeld zahlen“, wie er selber einräumte.
Ausgehend vom Bild der Bundeswehr bei den Schülerinnen und Schülern wagte er gemeinsam mit ihnen eine Standortbestimmung: Die Bundeswehr - Landesverteidiger oder Hilfsorganisation? Klöss stellte klar: Der Soldat verübt seinen Dienst an der Waffe und vertritt Interessen deutscher Politik. Hierzu gehöre nicht nur der Verteidigungsfall, auch die Verteidigung des Freihandels, die Gewährleistung von Stabilität in Krisenregionen sowie die Stärkung der Menschenrechte.
Klöss nahm die Jugendlichen „mit auf eine Reise nach Afghanistan“ und schilderte die Erfahrungen junger Soldaten in einer fremden Kultur, die durch viele Jahre des Bürgerkrieges zerrüttet ist. Die Berufsschüler staunten angesichts der gewaltigen logistischen Leistungen, die erforderlich sind, um ein Lager für 20.000 Soldaten aufzubauen: Ein Krankenhaus, eine Raffinerie, Kraftwerke, ein Flugplatz und Betreuungszentren wurden mitten in der Wüste errichtet. In Afghanistan leistet die Bundeswehr neben der Stabilisierung der Region auch „Hilfe zur Selbsthilfe“ etwa beim Bau von Brunnen oder indem die lokale Bevölkerung in den Bau von neuer Infrastruktur miteinbezogen wird. Dabei könne die Bundeswehr langfristig nur erfolgreich sein, wenn sie andere Kulturen respektiert und Rücksicht auf die gewachsenen Strukturen nimmt.
Neben den positiven Erfahrungen der Soldaten im Einsatz bei der Stabilisierung und dem Wiederaufbau Afghanistans begleiten auch Verwundungen und die Konfrontation mit dem Tod den Einsatz. Klöss wünscht sich bei der deutschen Bevölkerung mehr Rückhalt für diese schwierigen Aufgaben.
Zudem appellierte er zum Abschluss seines Vortrages an die Jugendlichen, selber auch als Wähler und Bürger Verantwortung zu übernehmen. |