Zur Einstimmung auf die Messe gibt Günter Jäschke, Abteilungsleiter Groß- und Einzelhandel am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung, einen Einblick in die Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel:
Während der Auszubildende Peter Müller an seinem Computer einen Akkreditivantrag für den Zahlungsausgleich eines internationalen Warengeschäftes an einen Lieferanten aus Indonesien ausfüllt, kontrolliert er auf einem zweiten Monitor den Eingang der E-Mails für seine Ausbildungsfirma: Arbeitsalltag in einem Großhandelsunternehmen. Peter Müller absolviert dort seine Ausbildung. Er möchte Kaufmann im Groß- und Außenhandel werden.
Die Ausbildung von Peter Müller dauert drei Jahre. Voraussetzung ist ein guter Sekundarstufe-I-Abschluss. Die Ausbildung wird jedoch wegen der guten Karrierechancen auch häufig von Abiturienten angestrebt. Peter Müller hat die kaufmännische zweijährige Höhere Handelsschule absolviert. Die Ausbildung er-folgt im dualen System: Ergänzend zur betrieblichen Ausbildung besucht Peter Müller im Durchschnitt wöchentlich für zwölf Stunden die Fachklasse der Berufsschule. Der Berufsschulunterricht umfasst neben den berufsübergreifenden Fächern die fachbezogenen Lernfelder Allgemeine Wirtschaftslehre, Handelsbetriebslehre, Rechnungswesen, Datenverarbeitung und Fremdsprache. Englisch wird über alle drei Ausbildungsjahre unterrichtet.
Durch die Internet-Kommunikation hält die Globalisierung der Wirtschaft heute Einzug in jeden Betrieb. Die Auszubildenden lernen daher in der Berufsschule verstärkt in dem Berufssegment Außenhandel. Für Peter Müller heißt das zum Beispiel: Büffeln von internationalen Zoll-, Ver-sand- und Versicherungsbedingungen für Schiffs-, Luft- und Lkw-Transport. Firmenmanagement erlernen die Auszubildenden auch durch den Einsatz von Computerprogrammen. Dabei wird den Schülern die Betriebsorganisation auch mit Hilfe von berufsspezifischer Software in Form eines Warenwirtschaftssystems vermittelt. Mit dieser Software organisieren sie praxisähnlich den Betriebsablauf in ihrer Übungsfirma, vom Wareneingang über die Kundenberatung bis zur Ermittlung des möglichen Firmengewinns oder -verlustes.
Der Fachunterricht erfolgt in allen drei Ausbildungsjahren an den beiden Schulstandorten des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung in Gronau und Ahaus.