Münsterlandzeitung, 01-07-26

Typischer Querschnittsberuf

Bald wieder Berufsorientierungsmesse / Bürokaufleute haben viele Auswahlmöglichkeiten

Kreis Borken/Ahaus. "Welcher Job ist der richtige für mich?" Hilfen und Informationen erhalten Berufsanfänger wieder auf der fünften Berufsorientierungsmesse in Ahaus am Mittwoch (12. September). Ausrichter sind die drei Berufskollegs des Kreises in Ahaus. Über 50 Unternehmen stellen den Schülern der neunten und zehnten Klasse sowie der gymnasialen Oberstufe rund 100 Berufe vor. Zur Einstimmung äußert sich der Leiter des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung, Wolfgang Reinert, über die Ausbildung zum Bürokaufmann.

Frage: Herr Reinert, Sie empfehlen jungen Menschen, sich auf der Berufsorientierungsmesse den Ausbildungsberuf "Bürokaufmann/-kauffrau" näher anzuschauen. Warum?

Reinert: Ausgebildete Bürokaufleute sind besonders flexibel einsetzbar und haben daher große Auswahlmöglichkeiten bei der Arbeitsplatzsuche. Sie arbeiten in der Verwaltung von Krankenhäusern bei mittelständischen Handwerksbetrieben, bei Steuerberatern, im Einzelhandel, bei Elektro? und Elektronikunternehmen, in der Holzbranche, bei Autohändlern und in Druckereibetrieben. Der Bürokaufmann' ist also ein typischer Querschnittsberuf.

Frage: Welche Aufgaben haben eigentlich Bürokaufleute?

Reinert Bürokaufleute übernehmen typische kaufmännische Tätigkeiten wie Personalverwaltung, Entgeltabrechnung, Buchführung und Kostenrechnung, Auftrags- und Rechnungsbearbeitung Büroorganisation.

Frage: Welche Anforderungen werden an junge Frauen und Männer gestellt, die diesen Beruf erlernen wollen?

Reinert: Als schulische Vorbildung halte ich einen guten Hauptschulabschluss mit guten Noten in Deutsch und Mathematik für erforderlich. Eine Fremdsprache kann von großem Nutzen sein. Daneben spielt aber auch die persönliche Eignung eine Rolle. Freundlichkeit, Verhandlungsgeschick, die Fähigkeit zu vermitteln und auszugleichen sind Eigenschaften, die die Jugendlichen mitbringen sollten. Schließlich sind Bürokaufleute häufig erste Ansprechpartner in Betrieben.

Frage: Wie ist die Ausbildung der Bürokaufleute organisiert?

Reinert: Bürokaufleute werden grundsätzlich drei Jahre im Rahmen der dualen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule ausgebildet. Der Unterricht in der Schule findet im wöchentlichen Wechsel ein oder zwei Mal in der Woche mit jeweils acht Stunden statt. Neben berufsübergreifenden Fächern erhalten die Auszubildenden Unterricht in den Fächern Betriebswirtschaftslehre, Bürowirtschaft, Rechnungswesen, Wirtschaftsinformatik/Organisationslehre und Textverarbeitung. Insbesondere das Fach Bürowirtschaft nimmt eine zentrale Stellung ein, weil es das Denken in Gesamtzusammenhängen schult und Sachverhalte aus verschiedenen Bereichen integriert. Hier werden die kaufmännischen Prozesse der Informationsverarbeitung unter Einsatz von Anwender-Software bearbeitet. Die Ausbildung am Computer nimmt einen breiten Raum im Stundenplan ein. Am Ende der Ausbildung prüft die Industrie- und Handelskammer oder die Handwerkskammer. Zudem wird auch eine praktische Prüfung am Computer abgenommen.


© Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus 2001
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