Münsterlandzeitung, 2001-09-13

"Man sieht mal, wie die Arbeit so ist"

4000 Schüler informieren sich

-job- Ahaus/Kreis Borken. "Hier sieht man mal, wie die Arbeit so ist." Für Janine (15) und ihre Mitschüler hat sich der gestrige "Ausflug" nach Ahaus gelohnt. Das findet auch Kai (14), wie Janine aus Gronau - und ebenfalls auf der Suche nach Informationen über das künftige Berufsziel. "Gut aufgebaut, gute Beratung", so lautet sein knappes, aber positives Fazit der fünften Berufsorientierungsmesse auf dem Gelände der drei Berufskollegs, zu der gestern rund 4000 Schüler kamen. Während Kai ("irgendwas aus dem Bereich Elektro") schon weiß, was er mal machen will, konnten Unentschlossene in rund 90 Ausbildungsberufe "hineinschnuppern", die Kammern, Innungen, Firmen und Behörden vorstellten.

Und die rund 50 Aussteller hatten sich erneut viel einfallen lassen, um den Schülern und Schülerinnen der neunten und zehnten Klassen aus dem Altkreis Ahaus zu demonstrieren, was sie im Berufsleben erwartet. Von Kochdemonstrationen bis zur Maschinenvorführung reichte das Spektrum. Besonders beliebte Ansprechpartner waren erneut die "Azubis" an den Info-Ständen, die den fast gleichaltrigen Messebesuchern Rede und Antwort standen. "Das wird gerne angenommen", sagt Bernd Hagemann, Mechatroniker-Lehrling der Firma Nordenia aus Gronau.

Ein wenig weiter gibt das Team der Metallinnung Ahaus an computergesteuerten CNC-Maschinen Einblick ins Metallhandwerk. "Viele Unentschlossene", hat der stellvertretende Obermeister Richard Heming bislang zu Besuch gehabt. Aber er weiß auch aus Erfahrung, dass Interessierte später noch einmal wiederkommen. Und: Große Sorgen um den Nachwuchs muss sich seine Branche nicht machen. Zum einen verdienen die "Azubis" zu Beginn der Lehre schon rund 1000 Mark brutto, zum anderen habe der Beruf etwa des Maschinenbauers gute Aussichten, so Innungs-"Vize" Heming.

"Mehr männliche Bewerber" wünscht man sich unterdessen bei den Sozial- und Gesundheitsberufen, die unter Federführung des Lise-Meitner-Kollegs vorgestellt werden. In der Klasse der Heilerziehungspfleger etwa sind unter 16 künftigen Erziehern ganze drei Vertreter des "starken Geschlechts."

Eine positive Bilanz der Veranstaltung zog das Organisationsteam, in dem Vertreter der Berufskollegs, der Kreishandwerkerschaft, des Arbeitsamtes und der Steuerkammer mitmachten: Die Messe sei ein wichtiger Baustein für die Berufsorientierung und -vorbereitung, hieß es. Gut angekommen sei auch der neue "Fahrplan" der Messe, der das Ganze zeitlich etwa "entzerrt" habe und so Raum für eine noch intensivere Beratung gelassen habe.


© Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus 2001
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