Münsterlandzeitung, 2002-04-24

Schulumbau: Kreis greift tief in die Tasche

Erweiterung an drei Standorten kostet zehn Millionen Euro

-job- Kreis Borken. Auch wenn's um mehr als zehn Millionen Euro ging: Einige Nachfragen, keine Diskussion, abgehakt nach einer knappen Viertelstunde. Einstimmig "zustimmend zur Kenntnis" genommen hat gestern Nachmittag der Ausschuss für Schule, Kultur und Sport des Kreises den Vorschlag der Verwaltung, 10,8 Millionen Euro für die Erweiterung und den Umbau von drei kreiseigenen Schulen auszugeben.

Falls der Kreistag zustimmt, soll dieses Geld in die Erweiterung und Sanierung des Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung in Ahaus sowie Umbauten an der Neumühlenschule in Borken-Gemen und der Brüder-Grimm-Schule in Gescher investiert werden. Damit die Maßnahmen zügig über die Bühne gehen können, hatten Politiker und Verwaltung die Sitzung gestern kurzfristig eingeschoben. Kreisvorstandsmitglied Dr. Rudolf Voßkühler machte zu Beginn der Sitzung deutlich, dass der Kreis in den vergangenen Jahren zwar mehrfach auf die Platznot an den Schule reagiert habe, aber "die Maßnahmen haben nicht ganz gereicht". Wenn man nun - wie im Falle des Berufskollegs - Maßnahmen wie den Einbau neuer Fenster plane, dann sei es sinnvoll, auch andere Aufgaben wie die Fassadenrenovierung gleich mit zu erledigen, so Dr. Voßkühler. Finanziert werden soll das Gesamtpaket unter anderem durch die neue Schulpauschale. Allerdings muss laut Verwaltung diese Pauschale, die in diesem Jahr bei 2,3 Millionen Euro lag, in den kommenden drei Jahren komplett für die Umbauten an diesen drei Schulen genutzt werden. Da der Kreis aber Träger von zehn Schulen sei, müsste für die anderen Schulen zusätzlich Geld frei gemacht werden. Im Investitionsprogramm war für das Umbaupaket bereits rund eine Million Euro bereit gestellt worden.

Klassen brauchen zehn Zimmer mehr

Berufskolleg in Ahaus

-job- Kreis Borken. "Unzureichend" ist nach Ansicht des Kreises die Ausstattung des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung in Ahaus. Unter anderem fehlten zehn Klassenräume, auch Lehrer- und Konferenzzimmer gebe es zu wenig. Vor allem mit Blick auf einen zu erwartenden Anstieg der Schülerzahlen in diesem Jahrzehnt sei eine bauliche Erweiterung am Schulstandort Ahaus nicht zu vermeiden. Bei einer baulichen Erweiterung des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung komme erschwerend hinzu, dass eine Fassadenrenovierung am gesamten Berufskolleg unvermeidbar sei, da diese mit Schadstoffen belastet sei. Auch die Fenster seien veraltet und müssten erneuert werden. Entsprechend hoch sind die Kosten, die der Kreis für die Maßnahme veranschlagt. Nach Berechnungen des Kreises sind für die Erweiterung fünf Millionen Euro fällig, die Sanierung kostet weitere 2,9 Millionen Euro. Für den Umbau soll ein Architektenwettbewerb gestartet werden.


© Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus 2002
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