Münsterlandzeitung, 2003-05-06
In POL&IS wird in Form eines Spiels die internationale Politik dargestellt. Die Teilnehmer, die aus dem gesamten Altkreis Ahaus kamen, schlüpften in die Rolle des Präsidenten, des Wirtschaftsministers oder des Staatsministers einer von elf Weltregionen. Unter diesen Regionen befanden sich unterschiedlichste Länder, wie es sie in der wirklichen Welt auch gibt: reiche Industrienationen und arme Entwicklungsländer, Supermächte und militärisch schwache Staaten, Diktaturen und Demokratien. Ziel war es, globale Probleme miteinander zu lösen und nicht gegeneinander anzutreten.
Die Hauptleute Rando Aust und Christian Lindner, Jugendoffiziere beim 1. Deutsch / Niederländischen Korps und dem Lufttransportkommando in Münster, fungierten als Spielleiter und unterstützten das UN-Generalsekretariat. Begleitet wurden die Schüler von den Lehrern Werner Rominski und Karl Peters.
Der Verlauf des Spiels entwickelte sich so spannend, dass mancher Schüler ganz in seiner Politikerrolle aufging und auf dem Weltmarkt lebhaft um Rohstoffe, Energiequellen, Industrie- und Agrarprodukte verhandelte. Andere versuchten, durch Verträge eine bessere Position für ihr Land zu erreichen oder gaben weltmännische Statements vor der UNO-Vollversammlung ab.
"UN entschärft Krise"
Selbst in den Pausen, beim Essen oder auf den Stuben wurde oft weiter verhandelt, Kooperationsverträge beschlossen oder in Not geratenen Ländern finanzielle Hilfe zugesagt. Kritisch wurde die politische Lage, als die Region Arabien sich mit chemischen Waffen hochrüstete. Erst die Einberufung des UN-Sicherheitsrates und die getroffene Vereinbarung, alle Chemiewaffen abzurüsten, konnte die angespannte politische Situation entschärfen.
Kraft für die aufreibenden Verhandlungen schöpften die "Politiker" bei der Stadtrundfahrt in Berlin, der Besichtigung des Reichstags und der Teilnahme an einer Plenarsitzung. Besichtigungen der Gedenkstätten Hohenschönhausen und Marienborn sowie des Checkpoints Charly rundeten das Freizeitprogramm ab.