Münsterland-Zeitung, 2005-06-25

Schrecken des Krieges

Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung zeigt Ausstellung zum Kriegsende

Ahaus - Eine besondere Ausstellung zum Ende des Krieges im Münsterland ist zur Zeit noch im Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus zu sehen.

Erstellt wurde diese Ausstellung von Schülern der Handelsschule und der Höheren Handelsschule in wochenlanger Recherche. Stadtbibliotheken und Zeitungsarchive wurden durchforstet, Unterlagen von Heimatvereinen gesichtet, vor allem aber wurden Opa und Oma befragt, wie sie das Ende des Krieges erlebt hatten. Die Erfahrungen, die die Schüler dabei gemacht haben, waren unterschiedlich. Teilweise gab die Generation, die die Schrecken des Krieges selber erlebt hatten, bereitwillig Auskunft. Teilweise waren die Erfahrungen so schrecklich, dass auch der Zeitraum von 60 Jahren noch zu kurz war, um darüber zu berichten. Die Angst im Luftschutzkeller kam wieder hoch. Wie es war, als das Bersten der letzten Bomben verklungen war, aber auch die Hilfsbereitschaft in dieser Zeit in der man zusammenrücken musste, um zu überleben, erfuhren die Schüler aus erster Quelle.

"Der Geschichtsunterricht fand quasi zuhause statt." so der begleitende Fachlehrer Leuker. "Den Schülern wurde klar, dass der Krieg auch Teil ihrer Familie war." Wie Ahaus in Schutt und Trümmern lag, Bilder über die Zerstörung von Stadtlohn, Vreden, Gronau, Borken und Münster, der Aufmarschplan der britischen, amerikanischen und kanadischen Armee, der erste britische Panzer in Heek, Berichte über die V2 Abschussrampen in der Nähe von Alsstätte, Tabellen die nüchtern das Ausmaß der Zerstörung im Münsterland wiedergeben, aber auch Augenzeugenberichte sind noch bis zur nächsten Woche in dem neuen Gebäude des Berufskollege zu sehen.


© Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus 2005
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