Münsterland Zeitung, 11.03.2006

__________ HIT 2006 __________

Olymp des Wissens betreten

Erster Hochschulinformationstag am Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung

AHAUS - Das Veranstaltungsplakat ziert der Olymp, der Name "HIT 2006" lässt einiges erwarten. Rainer Konniger, Oberstufenkoordinator am Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung, nahm diese Vorlage in sein Grußwort zum ersten Hochschulinformationstag auf. "Ob sie alle den Olymp des Wissens betreten werden, wird sich ebenso zeigen, wie die Erfahrung, ob der erste Hochschulinformationstag ein Hit werden wird", so Konniger. Allerdings: Die voll besetzten Plätze ließen darauf schließen, dass sich in beiderlei Hinsicht Erfolg einstellen wird. Rund 40 Referenten aus Hochschulalltag und Praxis nutzten die Gelegenheit, den künftigen Schulabgängern eine breite Basis an Informationen an die Hand zu geben. Dazu zählte sowohl die Vorstellung konkreter Studiengänge an Universität, Fachhochschule oder Berufsakademie als auch die Differenzierung zwischen potenziellen Studienabschlüssen - gerade die international anerkannten Bachelor- und Masterstudiengänge stießen dabei auf "offene Ohren". Ebenso im Angebot: Studieren im (benachbarten) Ausland, das Fernstudium, das duale Studium oder die Aus- und Weiterbildung an der Fachschule für Wirtschaft zum staatlich geprüften Betriebswirt - eine Alternative zum Studium. Ebenso gefragt waren Tipps zum Studieneinstieg und Möglichkeiten zur Studienfinanzierung.


Die "Initiative eines engagierten Lehrerkollegiums" habe die Durchführung des ersten Hochschulinformationstags erst möglich gemacht, so Schulleiter Wolfgang Reinert.

Vorweg nutzte Peter Schott, Studienberater an der Universität Münster, in seinen Ausführungen zu "Studienwahl, Entscheidungsfindung und Studienmotivation" die Gelegenheit, mit drei "Mythen aufzuräumen". Keiner verlangt von ihnen, bereits mit 18 wissen zu müssen, was sie einmal werden wollen", beruhigte Schott. Zweitens müsse man sich im Rahmen der Studienwahl "nicht gleich richtig entscheiden" - ebenso dürfe man allerdings "den richtigen Zeitpunkt zum Wechsel nicht verpassen".

"Trauen sie sich"

Drittens gebe es im Hinblick auf die richtige Studienwahl weder die Antwort "richtig" noch "falsch". "Es gibt auch Kandidaten mit breiten Interessen, für die sich die Studienwahl selbstverständlich schwieriger gestaltet", so Schott. "Trauen sie sich, sich festzulegen", ermutigte er den "Prozess der Studienwahl" abzuschließen. Trotz aller Skepsis hinsichtlich künftiger Berufsaussichten sei eines gewiss: mit Hochschulabschluss gestalteten sich diese auch weiterhin als besser - auch wenn man akzeptieren müsse, in einem "anderen qualifizierten Beruf zu landen als vor Studienaufnahme geplant". - ms

____________________ DREI FRAGEN AN... ____________________

Großen Umstellungsprozess bewältigen

...Rainer Konniger (Foto), federführender Organisator.

Was hat sie zur Durchführung von "HIT 2006" bewogen?

Konniger: Grundsätzlich nimmt die Anzahl der Schulabgänger, die später ein Studium aufnehmen, am Berufskolleg zu. Und: Wir möchten das Studium als breit angelegt verstanden wissen - es gibt nicht nur Universität und FH, sondern auch Berufs- und Verwaltungsakademien sind damit verknüpft.

Auf welchen Erfahrungen basierten die Planungen?

Konniger: Gerade ehemalige Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs, die später ein Studium aufgenommen haben und zahlreich unter den Referenten zu finden sind, gaben uns das Feedback, an der Schule gut informiert worden zu sein. Dennoch sei zum Studium ein großer Umstellungsprozess zu bewältigen gewesen.

Insbesondere aus demographischer Sicht scheint es derzeit sinnvoll, ein Studium aufzunehmen. Ein optimaler Zeitpunkt für einen Hochschulinformationstag?

Konniger: Sicherlich. Aber auch hinsichtlich der Studienbedingungen ist "einiges im Fluss" - Stichwort Bachelor- und Masterabschluss. Auf viele, die in Kürze ein Studium antreten, werden diese neuen Regularien bereits zutreffen. - ms


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