Münsterland-Zeitung, 2006-09-07
Jubiläumsmesse mit RekordbeteiligungZehnte Berufsorientierungsmesse in Ahaus zog rund 6000 Besucher an
-job- Kreis Borken. Eine Jubiläumsmesse mit Rekordbeteiligung - da konnten die Organisatoren ja nur strahlen. "Man merkt, dass die Bildung wieder einen hohen Stellwert hat bei jungen Menschen" , freute sich schon gegen Mittag Oberstudiendirektor Josef Lütkecosmann, Leiter des Berufskollegs Technik. Und da war gerade die erste Halbzeit bei der Berufsorientierungsmesse Ahaus um, zu der die drei kreiseigenen Berufskollegs in Ahaus gestern geladen hatten.
Rund 6000 Besucher - darunter allein etwa 5000 Schüler - guckten sich auf dem Gelände um, informierten sich über Ausbildungsabläufe, Berufsbilder, Aufstiegschancen und alles, was sonst mit dem Thema Beruf zu tun hat. Sage und schreibe 121 Ausbildungsberufe, so viel wie nie zuvor in der zehnjährigen Messegeschichte, wurden vorgestellt. 72 Innungen, Betriebe, Kammern, Berufskollegs und Verwaltungen präsentierten sich und ihre Branchen. Was Reinhard Sicking, der den Stand der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Ahaus betreute, besonders angenehm auffiel: "Die jugendlichen sind gut vorbereitet. Besser als in den Vorjahren." Die schulische Vorbereitung der Jugendlichen auf die Messe mache die Informationsvermittlung einfacher, so Sicking. Auch Anton Jöhne, Ehrenobermeister der Bäckerinnung Ahaus, ließ auf die jugendlichen Besucher nichts kommen. "Die Klagen über die Jugend sind manchmal schon übertrieben", sagte der 71-Jährige, der bereits 1963 die ersten Lehrlinge ausgebildet hat. "Es waren schon einige da, die Bäcker werden wollen", so der Nienborger. Die ließen sich auch nicht davon abschrecken, künftig um vier morgens aufstehen zu müssen. Eine bessere Gelegenheit als die Berufsorientierungsmesse, in die ganze Vielfalt der westmünsterländischen Bildungslandschaft hineinzuschnuppern, gebe es doch nicht. "Das geht nirgends besser als hier", so Jöhne.
Meinungen zur BerufsorientierungsmesseJan Büning (14 Jahre)
Momentan läuft meine Bewerbung zur Angestellten für Bäderbetriebe", sagt Charline Hertz aus Vreden. "Privat schwimme ich sehr gerne und nehme auch an Wettkämpfen teil. Deshalb versuche ich, Hobby und Beruf miteinander zu verbinden." Die Messe hält die 16-Jährige deshalb für sinnvoll, weil man einen ersten Einblick in unterschiedlichste Berufe gewinnen könne.
Rene Boll aus Legden lobt bei der Berufsorientierungsmesse besonders die Mischung aus Theorie und Praxis an den Informationsständen. "Hier darf man nicht nur zusehen, sondern auch mitmachen." Das hält der 14-Jährige Realschüler, der eine Ausbildung zum Bankkaufmann anstrebt, für sehr hilfreich, um einen ersten Einblick in den jeweiligen Beruf zu bekommen.
Ein Praktikum als Hotelfachfrau habe ich bereits gemacht, aber das war nicht das Richtige für mich. Nach meinem Abitur, möchte ich gerne eine Ausbildung zur Bankkauffrau beginnen", sagt Chantal Spijker aus Gronau. Wie viel Bewerbungen sie dann abschicken wird? Mit Sicherheit sehr sehr viele, denn mit Absagen muss man heutzutage immer rechnen."
Ich finde die Messe sehr interessant, weil man sich über viele Berufe informieren kann und außerdem fachkundige Beratung erhält", sagt Imad Ellahib aus Legden. Besonders der Beruf des Bauarbeiters hat es dem 16-Jährigen von der Marien-Hauptschule angetan. Nach meinem Schulabschluss in diesem handwerklichen Beruf tätig zu sein, kann ich mir gut vorstellen."
© Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus 2006
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