Münsterland-Zeitung, 2006-10-07

Globale Probleme gelöst

Schüler des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung in der Akademie Klausenhof

AHAUS -"Globales Denken" stand für 43 Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe (Klasse 12) des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung für drei Tage im Vordergrund.

Sie nahmen auf Einladung der Bundeswehr an dem interaktiven Simulationsspiel "POL&IS - Politik und internationale Sicherheit" teil und tauschten den Klassenraum am Berufskolleg in Ahaus mit den Seminarräumen der Akademie Klausenhof in Hamminkeln-Dingden.

In POL&IS wird in Form eines Spiels die internationale Politik dargestellt. Die Teilnehmer; die aus Ahaus, Gronau, Vreden, Stadtlohn und den umliegenden Gemeinden kamen, schlüpften in die Rolle des Präsidenten, des Wirtschaftsministers oder Staatsministers einer von zehn Weltregionen. Unter diesen Regionen befanden sich unterschiedlichste Länder: reiche Industrienationen und arme Entwicklungsländer, Supermächte und militärisch schwache Staaten, Diktaturen und Demokratien. Ziel war es, globale Probleme miteinander zu lösen und nicht gegeneinander anzutreten. Das erforderte ein Denken über das eigene Land, die eigene Region hinaus.

Weltbank greift ein

Besonders interessant wurde es im Spiel, als die Presse und die Weltbank in das fiktive Geschehen mit eingriffen und aktuelle Kenntnisse über die beteiligten Regionen in die Entscheidungsfindung mit eingearbeitet wurden. Marc Würfel-Elberg und Burghard Rosen, Jugendoffiziere der Bundeswehr aus Münster, fungierten als Spielleiter und stellten das UN-Generalsekretariat dar. Unterstützt wurden sie von den begleitenden Lehrern Gerhard Leuker und Karl Peters.

Der Verlauf des Spiels entwickelte sich so spannend, dass mancher Schüler ganz in seiner Politikerrolle aufging und auf dem Weltmarkt lebhaft um Rohstoffe, Energiequellen, Industrie- und Agrarprodukte verhandelte. Andere versuchten, durch Verträge eine bessere Position für ihr Land zu erreichen oder gaben weltmännische Statements vor der UNO-Vollversammlung ab. Selbst in den Pausen, beim Essen oder auf den Zimmern wurde oft weiter verhandelt, Kooperationsverträge beschlossen oder in Not geratenen Ländern finanzielle Hilfe zugesagt.

Entwicklungshilfe

Nur durch die Einberufung einer UN-Generalversammlung konnte dem territorialen Machtstreben einiger Regionen Einhalt geboten werden. Massive Entwicklungshilfe der reichen Regionen war gegen Ende der Seminartage notwendig, um den Bankrott ärmerer Länder zu verhindern. Mit der ungeteilten Meinung, viel über politisches Denken, wirtschaftliches Handeln, globale Sicherheitsstrukturen, über Krisen- und Konfliktbewältigung erfahren zu haben, fuhren die Schüler wieder nach Hause.


© Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus 2006
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