Münsterlandzeitung, 2008-09-11

Mehr als 3500 Schüler aus dem Nordkreis konnten sich gestern bei der zwölften Auflage der Berufsorientierungsmesse Ahaus (BOMAH) über das vielfältige Ausbildungsangebot informieren. Auf dem Gelände der drei kreiseigenen Berufskollegs stellten 65 Aussteller 100 Ausbildungsberufe vor: Welche Fähigkeiten mitzubringen sind, welches die wesentlichen Berufsinhalte sind - und auch was man verdient.


12. Berufsorientierungsmesse in Ahaus

Kaum eine Frage blieb unbeantwortet

3500 Schüler bei der Berufsorientierungsmesse in Ahaus dabei / Rund 65 Aussteller

-job- Ahaus/Kreis Borken. Was für einen Beruf soll ich mal ergreifen? Was handwerkliches? Oder doch lieber einen Job in einem Büro? Was muss ich dafür mitbringen? Was verdiene ich da? Wie sind langfristig die Chancen in der Branche?

Jugendliche, die am Ende ihrer schulischen Laufbahn sind, haben viele Fragen, was ihre berufliche Zukunft angeht. Ihr Problem: Sie wissen oft nicht, was hinter einem Berufsbild steckt. Beste Gelegenheit, in rund 100 verschiedene Ausbildungsberufe hineinzuschnuppern, hatten sie gestern bei der zwölften Auflage der Berufsorientierungsmesse "BOMAH", die auf dem Gelände der drei kreiseigenen Berufskollegs in Ahaus stattfand.

Und: Das Angebot, das 65 Aussteller aus Handwerk, Industrie, Kammern, Schulen und Verbände machten, nahmen rund 3500 Jugendliche aus dem Nordkreis wahr. Vom Altenpfleger bis zum Zweiradmechaniker, vom Anlagenmechaniker bis zum Zimmerer war alles vertreten, was kreisweit Lehrstellen anbietet.

Was besonders gut ankam: Viele Innungen und Betriebe schickten ihre Azubis an den Stand, weil die ihren Alterskollegen am besten erläutern können, worum es in einem Beruf geht. "Das funktioniert prima", fand auch Reinhard Sicking von der Innung für Heizung, Sanitär und Klima Ahaus.

Erstmals dabei: Vertreter von Hochschulen. Am Stand der Saxion Hogeschool aus Enschede nahm Thanh Nguyen (24) den informationshungrigen Schülern vor allem die Angst, ein Studium im Nachbarland könnte an Sprachsehwierigkeiten scheitern. "Ich konnte auch kein Niederländisch", erläuterte er den Jugendlichen. "Man muss kein Sprachgenie sein."

Ein paar Klassenzimmer weiter verbanden die Hauswirtschaftsschülerinnen vom Lise-Meitner-Kolleg das Informative mit dem Nützlichen: Sie buken für die Cafeteria, in der man sich vom Messerummel erholen konnte. "Die Zahl der Auszubildenden im Bereich Hauswirtschaft steigt", informierte hier Ingrid Seggewiss. Weil Fachkräfte zunehmend in Bereichen wie Catering bei Ganztagsverpflegung, der Bereitstellung von gesundem Essen für Kinder oder auch in Altenheimen gebraucht würden, seien die Chancen gut. "Zuletzt sind alle Auszubildenden untergekommen."


Ella (16) aus Gronau war auf eigene Faust nach Ahaus gekommen. Sie lobte, dass die Firmenmitarbeiter an den Ständen "sehr nett" seien. Ihre Berufswunsch: Hebamme. Deswegen hat sie sich den Bereich "Kinderpflege" besonders genau angeguckt.

Nils (14) aus Vreden war schon mit einem Berufswunsch angereist: Elektriker oder Mechatroniker will er mal werden. Der Neuntklässler lobte: "Die zeigen das hier wirklich gut." Die Berufsorientierungsmesse findet er insgesamt "gut gemacht".

Marcus (15) aus Gescher ist in der Schule auf den Messebesuch vorbereitet worden. Trotz der Vielfalt der Aussteller sei das Ganze "gut überschaubar", sagt er. Die Berufe würden informativ erklärt, findet er. Sein Berufswunsch: Kfz-Mechatroniker.

Marina (14) aus Vreden sagt, die Messe sei "gut aufgemacht". Aus der Vielfalt der Berufe hat sie sich bereits einen ausgeguckt: Tischler will sie mal werden - wie der Vater. Mit dem hat sie zuhause schon einiges mit Holz gebastelt - gute Voraussetzungen.

Sara (16) aus Gronau-Epe ist wie ihre Freundin Ella auf eigene Faust angereist. Ihr Berufswunsch: "Richtung Hotel". Nach einem ersten Durchgang über die BOMAH sei sie auf jeden Fall "besser informiert". Ihre erste Bilanz: "Mir hat es hier gut gefalllen."


© Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus 2008
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