Internationale Schülerkontakte

Horizont für Europa öffnen

Westfälische Nachrichten, 96-11-05

Ahaus - Internationale Erfahrungen sammeln konnten jetzt für insgesamt 14 Tage 25 Schülerinnen und Schüler der Klasse 12 der gymnasialen Oberstufe der Kaufmännischen Schulen Ahaus. Sie verbrachten die Zeit bei ihren Austauschpartnern in Lyngby, einem Vorort von Kopenhagen. Während der Austauschphase arbeiteten die deutschen Schüler mit ihren dänischen Partnern an zwei Projekten.

In der ersten Woche stand das Projekt "Elektronik verändert die Welt" im Mittelpunkt der Aktivitäten. Dabei ging es darum, verschiedene Alltagssituationen in der Schule, im Beruf, in der Freizeit oder Zuhause möglichst objektiv zu beschreiben. Von diesen Situationen ausgehend, wurden in einem zweiten Schritt mögliche Entwicklungstrends untersucht und auch ihre Konsequenzen in bezug auf positive und negative Veränderungen hin bewertet. In einem dritten Schritt wurden dann Bedingungen, Konsequenzen und Wahrscheinlichkeiten für Veränderungen beurteilt und im Rahmen eines Zukunftsszenarios dargestellt.

Die zweite Woche stand ganz im Zeichen des Projektes "Möbelindustrie". Es begann mit dem Besuch einer Wohnung im wilhelminischen Stil. Diese Wohnung, ein Teil des Nationalmuseums in Kopenhagen, sollte Eindrücke vermitteln, wie das Bürgertum von 100 Jahren lebte. Im Kontrast dazu sollte in einem zweiten Schritt eine Wohnung möglichst realistisch eingerichtet und kalkuliert werden. Ziel war es, unterschiedliche Vorstellungen zwischen jungen und Mädchen, Deutschen und Dänen herauszufinden und zu beurteilen. Weitere Überlegungen führten dann zu kulturellen und historischen Unterschieden und zu Einwirkungen aufgrund der Geschlechterrollen, des Lebensstils, der Familiengröße, der Erziehung, des Freizeitverhaltens oder der Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht. Desweiteren standen noch mehrere Besichtigungen und gesellige Veranstaltungen auf dem Programm.

Mit dieser Form des Schüleraustausches schreiten die Kaufmännischen Schulen Ahaus neue Wege in der internationalen Zusammenarbeit. Mehrere gemeinsame Unterrichtsprojekte, verteilt über drei Schuljahre, bilden die Basis der gemeinsamen Arbeit. Der Informationsaustausch läuft dabei über moderne Kommunikationsmedien wie Fax, Email und Internet. Der vierzehntägige Schüleraustausch ist dann der Höhepunkt der Kooperation. Der Gegenbesuch der dänischen Schüler ist für April 1997 geplant und wird die intensive Zusammenarbeit fortführen.

Während der Schüleraustausch nur mit der dänischen Partnerschule in der Klasse 12 durchgeführt wird, erfolgt die unterrichtliche Zusammenarbeit gleichzeitig mit Schulen in Cirencester (England) und Montplaisir (Frankreich). Von diesen internationalen Kontakten erhoffen sich die Lehrer der Kaufmännischen Schulen Ahaus eine erhebliche Erweiterung des Horizontes ihrer Schüler hin zu einem Denken in europäischen Dimensionen, in wirtschaftlicher, in sprachlicher, aber nicht zuletzt auch in menschlicher Hinsicht.


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