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DIE ERSTE ZEITUNG DES FAIREN HANDELS Nr. 3 /1997
Zürich/Schweiz

EIN BEISPIEL MACHT SCHULE

Schulunterricht muss nicht nur graue Theorie sein. An den kaufmännischen Schulen in Ahaus in Deutschland gibt es einen richtigen Verkaufsladen, präziser: einen Fairhandelsladen. Vor genau vier Jahren wurde der «Eine-Welt-Laden» mit der Absicht eröffnet, den Schülerinnen und Schülern der kaufmännischen Schulen im Einzelhandel und in den Berufsfachschulen Gelegenheit zu geben, das theoretisch Erlernte in die Praxis umzusetzen. Dies beginnt mit der Marktforschung und erstreckt sich über die Sortimentsqestaltung, Warenpräsentation bis zum Verkaufsgespräch und dem Kassenabschluss.

Der Weltladen verkauft schulgerecht Hefte, Schreibstifte, Briefpapier, Kaffee, Tee, Schokolade, Honig und Schmuck aus dem fairen Handel. «Unser Ziel ist es, zu helfen, dass die Arbeiter gerechte Löhne bekommen, und wir wollen Informationen über Probleme der vermitteln», sagte das Laden-Team der «Weltküche», «wir meinen aber, dass es nicht nur darum geht, von Problemen der zu reden, sondern auch zu handeln und kleine Zeichen zu setzen.»

Das Team beteiligt sich auch zum Beispiel am Abschlussfest der Schule, organisiert einen Kaffeestand oder lädt Referenten zum Thema «Dritte Welt» ein.

Obwohl der Laden im Raum 110 der Schule nur von Montag bis Freitag in der zweiten Pause geöffnet hat - wann sonst sollen Schülerinnen und Schüler einkaufen! - erwirtschaftet er Gewinn. Die Kosten trägt nämlich die Schule. Die Verkaufserlöse werden einem gemeinnützigen Projekt in Brasilien vermacht: Um die Trinkwasserprobleme in Pirapemas (Nordosten Brasilien) zu beheben, spenden sie Wasserfilter.

Ein gutes Beispiel, das auch anderswo Schule machen könnte.


Die Weltküche - herausgegeben von:
Erklärung von Bern, Zürich; Schweizer Organisation für fairen Handel,
E-Mail: evb@access.ch
Internet: http://www.access.ch/evb


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