Münsterlandzeitung, 98-06-05
Ahaus (sy-)- Von A wie Arzthelferin bis Z wie Zerspanungstechniker - rund 50 Betriebe und berufsständische Institutionen stellen am 26. August von 8 bis 17 Uhr mehr als 70 Ausbildungsberufe vor. Die zweite Berufsorientierungsmesse in den Beruflichen Schulen soll 5000 Jugendlichen Hilfestellung bei der Berufswahl geben.
Informieren und Orientieren, das sind die Hauptaufgaben der Messe, wie die drei Schulleiter der Beruflichen Schulen, Ilse Denk (Lise-Meitner-Schule), Josef Lütkecosmann (Technische Schulen) und Wolfgang Reinert (Kaufmännische Schulen) betonen. Es gehe nicht darum, um Ausbildungsplätze zu handeln, ergänzen sie. Gleichwohl sei es ein begrüßenswerter Nebeneffekt, wenn sich aus einzelnen Gesprächen an Messeständen konkrete Perspektiven auf einen Ausbildungsplatz ergeben würden.
Zielgruppe der Messe: in erster Linie die neunten und zehnten Jahrgänge, aber auch Schüler der Sekundarstufe zwei. "Wir haben alle Haupt- und Realschulen, bis auf eine Ausnahme alle Gymnasien, Berufsfachschulen und die Sonderschulen eingeladen", so Reinert. Auch andere Interessenten seien willkommen: "Zum Beispiel. können wir uns gut vorstellen, daß Schüler, die sich vormittags informiert haben, nachmittags noch einmal zusammen mit Eltern wiederkommen."
Gespräche und Praxis
Hinter die Kulissen der gängigen Berufsklischees schauen, sich über die Bedingungen der Arbeit und die Chancen der Weiterbildung informieren, ganz neue Perspektiven entdecken - dabei helfen den Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht nur Broschüren und Videos, sondern vor allem Gespräche. Viele Betriebe werden auch einige ihrer Auszubildenden mitbringen, die den nur wenig jüngeren Messebesuchern aus ihrem Arbeitsalltag berichten. Und wem Worte allein nicht ausreichen, der kann bei zahlreichen Messeständen den verschiedenen Berufsvertretern beim Backen, Schreinern oder Frisieren über die Schulter schauen.
Während die Schüler der neunten Jahrgänge über das Messegelände geführt werden und so Kontakt mit allen Ausbildungsangeboten, den populären ebenso wie den weniger attraktiven, den bekannten wie den ganz neuen, bekommen, sollen sich die Schüler des zehnten Jahrgangs gezielt nach maximal drei Berufen erkundigen. Wer in seiner Berufsorientierung schon etwas weiter fortgeschritten ist, kann sich auch auf einen Beruf konzentrieren und seine unterschiedlichen Ausprägungen bei den einzelnen Betrieben entdecken.
"Die große Resonanz auf die erste Messe haben wir als Auftrag verstanden, jährlich ein solches Angebot zur Berufsorientierung zu machen", betonen die Schulleiter der drei beruflichen Schulen, die die Messe gemeinsam mit ihren Kollegen und dem Kreis Borken organisieren.
Daß auch die Betriebe die Messe als willkommenes Forum, sich vorzustellen und Kontakte zu möglichen neuen Auszubildenden zu knüpfen, begrüßen, zeigt die hohe Zahl der Interessenten: "Wir mußten sogar Absagen erteilen, weil der Platz nicht ausreichte."