Münsterlandzeitung, 26.08.1999

4000 Jugendliche informierten sich auf der Berufsorientierungsmesse

"Welcher Job ist der richtige?"

Ahaus/Kreis (sir) - Eine Antwort auf die Frage "Welcher Job ist der richtige für mich?" suchten gestern die über 4000 Besucher und Besucherinnen der Berufsorientierungsmesse in den drei Ahauser Berufskollegs.

Bereits 1997 und 1998 nutzten Schüler der neunten und zehnten Klassen aller Haupt-, Real- und Sonderschulen und Gymnasien aus dem Altkreis Ahaus und Gescher die Gelegenheit, mit Vertretern von Unternehmen, Betrieben, Kammern, Innungen, Behörden, Polizei und Bundeswehr über interessante Ausbildungswege zu sprechen. In diesem Jahr stellten mehr als 50 Aussteller aus der Region 85 Ausbildungsberufe aller Berufssparten in den Räumen des Berufskollegs Lise Meitner, des Berufskollegs für Technik und des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung vor.

"Gerade habe ich einem Mädchen ein Praktikum vermittelt", freute sich Helmut Daume, Leiter des Standes der Dachdeckerinnung, an dem die Jugendlichen selbst Schiefer bearbeiten konnten. Auch an den anderen Ständen erhielten die Schüler Adressen von Stellen, an denen sie sich für Praktika und Ausbildungsplätze bewerben können.

Besonders intensiv wurden in diesem Jahr Berufe aus dem Kommunikations- und Informationsbereich vorgestellt, außerdem gab es Stände, die über weiterbildende Schulen informierten.

"Ich möchte irgendwas im Büro machen, vielleicht werde ich Bürokauffrau", überlegte Sabrina Hessling vom Alexander-Hegius-Gymnasium in Ahaus.

"Nicht schlecht" fanden ihre Klassenkameradinnen, die allerdings noch nicht ihren "Traumjob" gefunden hatten, die Veranstaltung.

Im Holzmechaniker-Beruf hätten sie auf jeden Fall gute Chancen einen Ausbildungsplatz zu bekommen, meinte Kirsten Gescher von den Hülsta-Werken, die beispielsweise auch über die Berufe Betriebswirt oder Technischer Zeichner informierten.

"Wir wollen vielleicht Arzthelferinnen werden", antworteten Nicole Kahmen und Kornelia Brockmeier, die in die neunte Klasse der städtischen Realschule in Stadtlohn gehen, nach ihrem Traumberuf gefragt. "Einen Ausbildungsplatz als Arzthelfer zu finden ist gar nicht so leicht, ich musste ziemlich viele Bewerbungen schreiben, bis ich eine Zusage bekommen habe", berichtete ein Schüler, der eine Ausbildung zum Krankenpfleger macht und seine Erfahrungen gestern an interessierte Schüler weitergab.

Weitere Messen geplant

Über Berufe bei der Bundeswehr informierte Wehrdienstberater Andreas Beißert. "Neben den Verpflichtungsmöglichkeiten gibt es bei uns auch viele andere Ausbildungen, wie zum Kommunikationselektroniker oder Radartechniker. Voraussetzung für den gehobenen Dienst ist die Fachoberschulreife, mit Abitur kann man bei der Bundeswehr auch studieren und beispielsweise Arzt werden. Frauen können bis jetzt allerdings nur im Sanitäts- oder Militärmusikdienst arbeiten", erklärte Beißert.

Die Organisatoren der Messe, Vertreter der drei Ahauser Berufskollegs, der Industrie und Handelskammer, der Kreishandwerkerschaft, des Arbeitsamtes und der Steuerkammer, freuten sich über die erneut große Resonanz und planen weitere Berufsorientierungsmessen in Ahaus.


Home