Münsterlandzeitung, 99-12-11

Ahauser qualifizierten sich für Planspiel-Finale in Düsseldorf

Schüler schlüpften in Rolle von Managern

Ahaus - "Wenn wir unseren Marktanteil an Videorekordern ausbauen wollen, müssen wir unseren Werbeetat erhöhen!" "Reichen unsere Maschinenkapazität und unser Personal aus, um die geplante Stückzahl zu realisieren?" "Welchen Preis sollen wir festlegen?" "Wie können wir die Kosten senken, um auch bei niedrigen Preisen unseren Gewinn zu erhöhen?" Diese Fragen stellten sich nicht die Abteilungsleiter eines Industriebetriebes, sondern die Ahauser Schüler des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung.

Im Rahmen eines Internetplanspiels schlüpften die Schüler in die Rolle von Geschäftsführern eines Videorekorderherstellers. Landesweit beteiligten sich 197 Teams an diesem Planspiel. Teilnehmerinformationen zur Einarbeitung in die Ausgangslage wurden von der Uni Siegen per Internet bereitgestellt. Ebenfalls über das Internet teilten die Teams ihre Entscheidung an die Spielleitung weiter. Nach jeder Spielrunde wertete die Uni Siegen die Entscheidungen aus und speiste die Auswertung ins "Netz der Netze".

Gleich drei Schülergruppen des Ahauser Berufskollegs waren mit ihrer Strategie so erfolgreich, dass sie nach Düsseldorf zur Ermittlung der Landessieger eingeladen wurden: Die Klasse der Bürokaufleute, der Fachschule für Wirtschaft und der Höheren Handelsschule lagen mit ihren erzielten Gewinnen in der Spitzengruppe. Im Ruhrforschungszentrum an den Rheinterrassen konnten sich die Jungunternehmer nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern wurden als Sanierer gefordert. Es galt ein Unternehmen zu retten, das deutlich in die Verlustzone geraten war. Allen drei Teams gelang es, trotz anhaltender Preissteigerungen im Beschaffungsbereich, trotz Lohnerhöhung und Konjunkturabschwächung beachtliche Gewinne zwischen 3,7 Millionen und 5,38 Millionen Mark zu erwirtschaften.

Fachlehrer Leuker, der die Jungunternehmer begleitete, zog ein positives Resümee:
"Die Schüler werden gefordert, in komplexen wirtschaftlichen Zusammenhängen zu denken. Deshalb stoßen diese Wirtschaftssimulationen sowohl bei den Schülern, als auch bei den Ausbildungsbetrieben auf eine breite Akzeptanz."


Home