Dagmar Grote, Heiner Farwick (Architekturbüro farwick + grote), Professor Gert Kähler, Schulministerin Barbara Sommer, Schulleiter Wolfgang Reinert (BWV Ahaus), Kammerpräsident Hartmut Miksch

Lernen mit Lust:
Schulgebäude des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung mit dem 1. Schulbaupreis NRW ausgezeichnet

18. August 2008

In guten Schulgebäuden lernt man besser. - Unter diesem Motto haben das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen und die nordrhein-westfälische Architektenkammer am 18. August 2008 im Düsseldorfer K21 zum ersten Mal den "Schulbaupreis NRW" vergeben. 140 neue, umgebaute und erweiterte Schulgebäude waren von Architekten und Schulträgern zu dem Auszeichnungsverfahren eingereicht worden. Unter ihnen wählte eine Jury unter Vorsitz von Professor Gert Kähler, Fachjournalist aus Hamburg, 20 Schulen als gleichrangige Preisträger aus.

NRW-Schulministerin Barbara Sommer zeigte sich von den prämierten Arbeiten beeindruckt: "Eine hohe Qualität der Schulgebäude ist ein wichtiger Teil unseres ganzheitlichen Verständnisses von Schule", so die Ministerin. "Schule ist nicht nur Lernort, sondern auch Lebensraum!" Der Präsident der Architektenkammer, Hartmut Miksch, hob hervor, dass neue Lernkonzepte auch eine neue Schularchitektur verlangen: "Die Preisträgerarbeiten zeigen, dass die Architektinnen und Architekten unseres Landes die neuen Anforderungen des heutigen Schulunterrichts auf innovative und qualitätvolle Weise in gebaute Schularchitektur zu übersetzen wissen. In solchen Gebäuden macht das Lernen Spaß!"

Die ausgezeichneten Schulen umfassen alle Schulformen und verteilen sich über das ganze Land Nordrhein-Westfalen, von Bornheim bis Bielefeld und von Arnsberg bis Stadtlohn.

Mit dem Schulbaupreis Nordrhein-Westfalen wollen die Auslober die Bedeutung der Architekturqualität von Schulgebäuden herausstellen und ihren nachhaltigen, positiven Einfluss auf die pädagogische Arbeit in der Schule betonen. "Gute Architektur kann dazu beitragen, dass sich Kinder und Jugendliche positiv entwickeln", hob Kammerpräsident Miksch im Rahmen der Preisverleihung vor rund 450 Interessierten in Düsseldorf hervor. Ausgezeichnete Schulgebäude beeinflussten als gute Praxisbeispiele auch nachhaltig die Qualität von Baumaßnahmen an anderen Schulen. Sie zeigten das Machbare und erhöhten die Motivation für die Planung und Durchführung, für die Beteiligung von Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrern bei großen und kleinen Baumaßnahmen an Schulen, meinte Miksch.

Die nordrhein-westfälische Schulministerin betonte in ihrer Ansprache, dass Schulen heute keine abgeschlossenen Räume mehr darstellten. "Schulen öffnen sich zunehmend ihrem Umfeld und kooperieren mit lokalen Einrichtungen", erläuterte Barbara Sommer. Schulbauten seien damit heute oftmals "wichtige Orte des kulturellen und sportlichen Lebens in der Gemeinde oder im Stadtviertel".

In der von WDR-Moderator Ralph Erdenberger souverän und locker geleiteten Preisverleihung wurden immer wieder Besonderheiten der einzelnen Bauwerke auf den Punkt gebracht. (Quelle: Architektenkammer NRW)


WDR-Moderator Ralph Erdenberger im Gespräch mit Architekt Heiner Farwick

Architekturbüro farwick + grote für die Sanierung und Erweiterung des BWV Ahaus ausgezeichnet

Architekt Heiner Farwick und Architektin Dagmar Grote gaben folgende Begründung für die Sanierung und Erweiterung des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung:

"Die Bauten des Berufskollegs von 1973 waren stark sanierungsbedürftig. Außerdem reichten die Räumlichkeiten für die heutige Nutzung nicht mehr aus. So wurde eine Erweiterung nötig. Insgesamt sollte der Schulstandort aufgewertet und die Präsenz der Schule als ortsbestimmendes Gebäude verbessert werden. Dazu wurde ein Neubau entwickelt, der im Maßstab den Bestandsgebäuden angepasst wurde und deren rechtwinkelige Grundstruktur fortschreibt. Für die Fassade wurde ortstypisches Ziegelmauerwerk verwendet. Entstanden ist ein geschlossenes, kompaktes Gebäudeensemble, in dessen Zentrum sich eine zweigeschossige Halle befindet, die als Aufenthalts- und Begegnungsfläche fungiert."

Dieses Konzept überzeugte die Jury:

"Das Projekt stellt in vorbildhafter Weise eine Umbaumaßnahme im Bestand dar. Dies gilt umso mehr, als aus dem Entstehungszeitraum dieser Schule im Land Nordrhein-Westfalen ein großer Bestand existiert, der sanierungsbedürftig ist. Die verwendeten Ziegelfassaden sind nachhaltig und verleihen der klar gegliederten Kubatur eine strenge, dem Schultyp durchaus angemessene Gestaltung. Der Innenausbau ist materialgerecht und bleibt zurückhaltend im Kontext zur Gesamterscheinung. Insgesamt eine hervorragende Lösung."


Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus

© Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus 2008
Home