Wege aus dem Schuldensumpf

Oberstufenschüler der Kaufmännischen Schulen informieren sich über die Verschuldensproblematik

Münsterland Zeitung, 97-05-24

Ahaus - Verschuldung und Schuldnerberatung haben im Mittelpunkt eines Projekts an den Kaufmännischen Schulen Ahaus gestanden. Am Anfang überlegten sich die Schüler der Klasse 11 B der Höheren Handelsschule mit gymnasialer Oberstufe, wie es überhaupt zur Überschuldung kommen kann. Dabei wurde schnell klar, daß besonders Jugendliche sich schnell dazu verführen lassen, sich mit Krediten Konsumwünsche zu erfüllen.

Im zweiten Teil des Projektes bekam die Klasse Besuch von der Schuldnerberaterin der Caritas, Elisabeth Schmidt. Im Laufe der angeregten Diskussion stellte sich heraus, daß die Verschuldungsrate in Deutschland - auch im Kreis Borken - weit höher ist, als die Schüler dachten. Die Überschuldung, so Schmidt, könne bei jedem eintreten - von der einfachen Familie bis zum Spitzenmanager. Das Durchschnittsalter liege bei 25 bis 30 Jahren. Und dabei handelt es sich nicht nur um "kleinere" Summen wie zum Beispiel 2000 DM. Von Überschuldungen bis zu 2,5 Millionen Mark konnte Elisabeth Schmidt berichten. Überschuldung kann aus unterschiedlichen Gründen entstehen, von plötzlicher Arbeitslosigkeit, über Unfälle bis zur falschen Berechnung der zur Verfügung stehenden Geldmittel. Daß Menschen mit solchen Überschuldungen manchmal die Lust am Leben vergeht, sei verständlich. Doch Trotz alledem konnte die Schuldnerberaterin auch von Fällen berichten, wo Schulden von manchmal 50000 Mark komplett bis auf Null abgebaut wurden.

Abschließend berichtete Elisabeth Schmidt der Klasse noch, wie die Schuldnerberatung funktioniert, und wie man dem Verschulden vorbeugen kann.


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