Zunächst muss ich sagen: Mir haben die vier Wochen in Dublin so gut gefallen, dass ich es jederzeit wiederholen würde. Am Anreisetag wurde ich sehr herzlich von meiner Gastmutter Emer empfangen. Noch am selben Tag hat sie mir die Umgebung gezeigt. Wir waren auf einem Food Markt, sind bis zum Meer gelaufen und sie hat mir die Bahnstation gezeigt, an der ich von dort an jeden Tag eingestiegen bin um zur Arbeit zu kommen. Am Abend habe ich den Sohn Killian (29) und Emers Ehemann Frank kennengelernt. Wir haben zusammen Abend gegessen und uns nett unterhalten. Ich habe mich direkt sehr wohl dort gefühlt.
Am Montag find mein Praktikum bei Irishrail an. Irishrail ist die staatliche Eisenbahngesellschaft der Republik Irland. Mein Praktikum verbrachte ich in der Rückerstattungs und Kontenabteilung (refunds and accounts department). Die Abteilungsleiterin Ger begrüßte mich herzlich und stellte mich all meinen Kolleginnen (3) und Kollegen (1) vor. Dann bekam ich meinen eigenen Arbeitsplatz und wurde von Patricia eingearbeitet. Sie zeigte mir das System und wie die eingegangenen Refund-E-Mails bearbeitet werden. Es gab einige Vorlagen die man meist nur noch einfügen und etwas abändern musste. Wenn ich Fragen hatte, hatte Patricia oder eine andere Kollegin immer ein offenes Ohr für mich. Weitere Aufgaben, die von mir selbstständig erledigt wurden, waren z. B. jeden Morgen die Post beim Empfang abzuholen und diese zu bearbeiten. Oftmals waren in der Post unbenutzte Tickets für die unsere Bahnkunden eine Rückerstattung forderten. Mit dem Buchungssystem kam ich nach kurzer Zeit auch sehr gut klar. „Ballast Cleaning“ war auch eine Aufgabe von mir. Ich bekam dafür immer ein Heft mit allen Zügen die am Wochenende früher oder später abgefahren sind. Manchmal wurde auch ein Bus eingesetzt, wenn eine Schienenstrecke wegen Bauarbeiten gesperrt war. Dann musste ich nur noch im System die Passagierlisten der Züge heraussuchen und jeden Passagier kontrollieren ob er über die geänderte Abfahrzeit Bescheid weiß. Falls nicht habe ich diesen per Mail benachrichtigt. Mein ersten „Set Change“ habe ich in meiner zweiten Woche im Praktikum bearbeitet. Dabei handelt es sich um eine Zugtypänderung. Meine Aufgabe bestand darin die vorhandenen Passagiere zu stornieren und in den neuen Zug zu buchen. Anders als in Deutschland hat man bei einer Buchung in Irland direkt einen zugewiesenen Platz. Deshalb musste ich jeden Passagier seine neue Buchungsnummer mitteilen, damit er sich so sein Ticket, mit dem richtigen Platz im neuem Zugtyp, am Schalter ziehen kann.
Aufgrund der finanziellen Unterstützung durch den Förderverein unserer Schule waren mir auch zahlreiche Aktivitäten möglich. Nach Feierabend und am Wochenende habe ich viel mit Marvin, meinem Schulfreund aus Deutschland unternommen. Wir haben zusammen die Stadt erkundet, waren im Hard Rock Cafe, im Kino, im Phönix Park, auf Bull Island, in Malahide, im Guinnes Storehouse, im Wicklow Mountains Nationalpark, in Howth, in der Old Jamson Distillery, beim Wrestling und in vielen vielen Pubs. Auch sind wir beide für ein Wochenende nach Belfast in Nordirland gefahren und haben unsere Freundin Heike besucht. Dort haben wir die Stadt besichtigt, die völlig anders ist als Dublin City, wir waren am Strand in Holywood und waren im Titanic Museum. Auch haben wir uns dort beim Public Viewing das erste EM Fußballspiel der Nordiren gegen Polen angeguckt.
Ich denke schon, dass sich mein Englisch in diesen vier Wochen verbessert hat. Denn auf der Arbeit blieb mir nichts Anderes übrig als Englisch zu sprechen. Auch kann ich zum Beispiel jetzt förmliche E-Mails auf Englisch schreiben, was ich vorher noch nicht konnte.
Insgesamt war es eine tolle Zeit und ich werden auf jeden Fall nochmal nach Irland reisen. Ich hatte wirklich Glück mit meiner Gastfamilie. Wir haben uns alle sehr gut verstanden. Insgesamt haben wir vier Mal gegrillt, weil das Wetter so gut war in der Zeit meines Aufenthaltes. Ich bin dort jeder Zeit wieder willkommen.
Marleen Schlusemann (Fachoberschulklasse, Vollzeit)