Förderverein unterstützt Erlebnispädagogik großzügig
„Mir ist zu kalt! Ich habe Höhenangst! Ich habe heute nicht gut geschlafen.“ Verlassener Mut, als Erlebnispädagoge Jörg Kroshoff auf das zwischen zwei Bäumen bespannte drahtige Schwebeseil in sechs, sieben Meter Höhe zeigt. Ich ahne schon: Ich bin dran, auch wenn ich als Klassenlehrer eigentlich Boden unter den Füßen behalten wollte. Ich klettere als Dritter eine Strickleiter hinauf, wechsle über einen Baumstumpf nach links und balancierte zehn, fünfzehn Meter in unangenehmer Höhe über das Schwebeseil. Ich muss meine Gesundheit anderen anvertrauen, denn gesichert bin ich nur durch ein Seil, das meine Schüler unten führen.
Nach wenigen Minuten kam das Signal: „Zumachen!“ Ich muss mich loslassen und werde langsam nach unten geholt, auf den Waldboden, endlich wieder Erde unter den Füßen. Ich war der dritte Kletterer und mein nicht wirklich weltmeisterlicher Auftritt ließ weitere Schüler Mut fassen. Mut wird für das Klettern benötigt und natürlich Vertrauen – in die Mitschüler, die sichern, denen in einer Grenzerfahrung vertraut werden muss. Die eigenen Grenzen austesten, mutig sein, einander vertrauen, im Team arbeiten und Respekt füreinander entwickeln – gnadenlos einfach, aber effektiv ist das Konzept von Dirk Räckers und Jörg Kroshoff, Erlebnispädagogen am BOZ.
Die technischen Grundlagen legten die Schüler in der Aktionshalle am BOZ. Die eigentliche Erfahrung folgte später, bei einstelligen Temperaturen und Regen im Wald zwischen Ahaus und Gescher. Als Klassenlehrer der BGJ hat mich das für die Klassen BOJ, BGJ, BGJG, HU und HUG erstmals angebotene erlebnispädagogische Konzept sehr überzeugt, denn die Klassen können und konnten sich noch einmal ganz neu kennenlernen.
Mein besonderer Dank gilt dem Förderverein, der sich großzügig an den Kosten der Erlebnispädagogik beteiligt hat.
S. Buob
